Bioabfallvergärungsanlage im Heidekreis

2019 gewann die Eggersmann Gruppe die europaweite Ausschreibung für die neue Abfallbehandlungsanlage im Energie- und Umweltpark nördlich des Gewerbegebietes „Bayershofer Weg“. Die Anlage ist seit Anfang 2022 in Betrieb und wird von der Bioabfallverwertung Heidekreis GmbH (BVH) betrieben. Die Gesellschaft ist eine Kooperation der öffentlichen Abfallwirtschaft Heidekreis AöR (51 % der Anteile) und der KOMPOTEC Kompostierungsanlagen GMBH (49 % der Anteile).  
Die Anlage nutz das diskontinuierliche Trockenfermentationsverfahren, um aus den regionalen Bioabfällen Biogas zu erzeugen. Anschließend werden sie zu hochwertigem Kompost für die landwirtschaftliche Nutzung aufbereitet. BEKON und KOMPOTEC sind beide Teile der Eggersmann Gruppe aus Ostwestfalen-Lippe. Diese gliedert sich in die Geschäftsbereiche »bauen«, »recyceln« sowie »kompostieren« und wickelte alle Aspekte von der Planung bis zur Inbetriebnahme ab. Über KOMPOTEC ist die Gruppe auch weiterhin an der Wartung und dem Betrieb beteiligt.


Zahlen und Fakten

In der Anlage werden jährlich rund 30.000 Bioabfälle aus dem Landkreis Heidekreis sowie ein weiteres Kontingent aus dem Landkreis Diepholz im Rahmen interkommunaler Zusammenarbeit behandelt. Bei der diskontinuierlichen Trockenfermentation handelt es sich um ein Verfahren im Batch-Betrieb – unterschiedliche Chargen werden in fünf Fermentertunneln vergärt. Die Intensivrotte erfolgt anschließend in drei Rottetunneln. Fermenter- und Rottetunnel sind luftdicht verschlossen und die gesamte Abluft wird zweistufig gereinigt. Der in der Intensivrotte erzeugte und durch die natürliche Prozesshitze bereits hygienisierte Frischkompost wird anschließend in einer offenen Behandlung zu Fertigkompost aufbereitet. Die Nachrotte wird in den Kompostanlagen in Benefeld und Alvern vorgenommen. Die Anlage in Benefeld befindet sich direkt gegenüber von der Biogasanlage – diese praktische Lage war einer der ausschlaggebenden Gründe für die Wahl des Standortes der neuen Abfallbehandlungsanlage. Mit der Verstromung des Biogases kann der Landkreis jährlich Strom für bis zu 650 Haushalte erzeugen und außerdem Engpässe im Netzwerk überbrücken, da das Biogas auf dem Areal auch zwischen gespeichert wird.