Biogutrecycling im Kompostwerk Nieheim

Verfahrensbeschreibung der Tunnelkompostierung

Das Kompostwerk Nieheim wurde in den 1990er Jahren durch den Kreis Höxter als Container-Kompostierungsanlage errichtet und 1996 in Betrieb genommen. Die Firma KOMPOTEC Kompostierungsanlagen GmbH hat die Anlage im Jahr 1998 übernommen und gleichzeitig den Auftrag für die Verarbeitung der im Kreis Höxter anfallenden Bioabfälle erhalten. 

Durch KOMPOTEC erfolgte eine Reihe von Ausbauschritten. Die wesentlichen Modernisierungsmaßnahmen wurden 2003 (Ersatz der Containerkompostierung durch eine fortschrittliche Tunnelrotte) und 2007 durch Integration einer hoch innovativen Anlage zur Trockenvergärung von Bioabfällen vorgenommen. In den Jahren 2017 und 2021 erfolgten weitere Ausbaustufen, sodass ein Jahresdurchsatz von jetzigen 98.500 Mg erbracht werden kann.

Die Bioabfälle werden ausschließlich in geschlossenen Systemen gerottet; durch die Produktion von Biogas wird ein Betrag zur Nutzung regenerativer Energiequellen geleistet.

Das Kompostwerk Nieheim verarbeitet Biogut aus der getrennten Sammlung des Kreises Höxter und einigen angrenzenden Kommunen, sowie Grünabfälle aus Hausgärten, öffentlichen Anlagen und dem Garten- und Landschaftsbau. Das hochwertige Endprodukt kommt wiederum in der Landwirtschaft, dem Gala Bau und privaten Gärten zum Einsatz.

Kompostwerk Nieheim

KOMPOTEC Kompostierungsanlagen GmbH

Am Steinbrink 5
33039 Nieheim-Oeynhausen

Telefon: +49 5233 995-15
E-Mail: nieheim(at)kompotec.de

Wie wird aus Bioabfall Kompost und Biogas?

Anlieferung 

Das zu behandelnde Material aus der getrennten Sammlung wird in einer geschlossenen Annahmehalle angeliefert. Grünabfälle aus Hausgärten, öffentlichen Anlagen und dem Garten- und Landschaftsbau lagern auf einer offenen Fläche vor der Halle.

Aufbereitung

Bioabfall und Holzhäcksel werden direkt auf einen Schubboden aufgegeben. Dekompaktierwalzen vergleichmäßigen den Abfall zum Weitertransport per Förderband in eine Vorabsiebung. Der Siebüberlauf wird in einer Mühle nachzerkleinert und gemeinsam mit dem Siebdurchgang auf Transportbändern zur Tunnelbefüllung weitergeleitet.

Vergärung (Trockenfermentation)

Im Mai 2007 wurde die Erweiterung des Kompostwerkes Nieheim um eine BEKON-Vergärungsanlage in Betrieb genommen. Eine Teilmenge der gesamten Inputleistung des Werkes wird zunächst in der Vergärung behandelt. Das entstehende energiereiche Biogas wird vor Ort zur Produktion von Strom und Wärme in einem Blockheizkraftwerk genutzt. Die übrig gebliebenen Gärreste werden in der Rotteanlage des Werkes aerob nachbehandelt und anschließend als fertiger Kompost vermarktet.

Weitere Informationen über das BEKON-Verfahren finden Sie hier

Intensiv- und Nachrotte (Kompostierung)

Die übrige Teilmenge der angelieferten Bioabfälle und die Gärreste werden gemischt und in der Rotteanlage der Intensivrotte weiterbehandelt. Hier wird die Organik weiter zu Humus umgebaut. Die hohen Temperaturen im Prozess sorgen dabei für eine zuverlässige Hygienisierung des Materials.

Nach der Tunnel-Intensivrotte wird das Material in eines der Nachrottefelder befördert. Hier wird über Wasserzugabe und Belüftung ein höherer Umsetzungsgrad des Materials erreicht. Das Haufwerk wird gegebenenfalls wiederholt nach diesem Verfahren aufgesetzt um die Zersetzung nochmals zu erhöhen.

Feinaufbereitung

Den Abschluss der Behandlungskette für den Bioabfall bildet die Feinabsiebung. Über zwei Sternsiebe werden unterschiedliche Korngrößen abgetrennt und mittels Absaugung von den flugfähigen Störstoffen befreit. 

Die Feinfraktion wird in einem Mehr-Stufen-Sichter zugeführt um diese nochmals von Störstoffen zu entfachten. Das erzeugte Produkt aus der Feinaufbreitung ist gütegesicherter Kompost, der aus einer Abwurfbox dem Abhollager zugeführt wird.